Wie ernähre ich ein Kaninchen?

Kaninchen sind Blattfresser (Folivore). Ein Kaninchen in der Natur ernährt sich grösstenteils von frischen grünen Pflanzenteilen, Knospen und Blättern. Auf ihrem Speiseplan stehen auch Wurzeln und Rinden. Kaninchen haben eine Stopfverdauung. Sie nehmen immer wieder kleinen Mengen an Nahrung auf. Kaninchen müssen immer die Möglichkeit haben zu fressen. Wird ihnen dies verwehrt, kann es zu Verdauungsstörungen kommen.

Hauptbestandteil der Nahrung eines Kaninchens sollte frisches und abwechslungsreiches Grünfutter sein. Die Zähne des Kaninchens wachsen ständig nach. Eine artgerechte Fütterung mit Grünfutter ist unabdingbar damit die Zähne richtig abgenutzt werden können. Je länger die Tiere damit verbringen ihr Futter abzubeissen, zu kauen und zu zermahlen desto besser für die Zähne. Die Zähne nutzen sich dadurch aneinander ab (nicht am Futter).

Oft wird den Kaninchen Gemüse und Obst verfüttert. Dies kann zu Verdauungsstörungen sowie Zahnerkrankungen führen. Obst und Gemüse dürfen nur in geringen Mengen verfüttert werden.

 

Im Sommer

Im Sommer bietet es sich an, dass Wildpflanzen und Kräuter für die Kaninchen frisch gepflückt werden können. Achtung nur für Kaninchen geeignete Pflanzen sammeln. Sollte eine Wiesenfütterung nicht möglich sein, eignet sich eine Mischung aus Blattgemüse (siehe im Winter).

  • Löwenzahnblätter und Blüten
  • Spitzwegerich
  • Gras
  • Frische Kräuter
  • Blätter (Haselnussblätter, Radieschenblätter, Kohlrabiblätter, Karottengrün,
  • Zweige mit Blättern (Haseln, Apfelbaum, Birke,
  • Ganz wenig Wurzel- und Knollengemüse (Karotten, Stangensellerie, Fenchel, Knollensellerie, Pak Choy, Pastinake

 

Ergänzend können Sie unsere getrockneten Grünfutter, Samen und Blüten füttern:

  • Getrockneter Löwenzahn
  • Zaubermix
  • Blütenwunder
  • Fenchelsamen
  • Kamillenblüten
  • Kräuterkekse

 

Füttern Sie am besten einen grossen Teller mit verschiedenen Sorten Grünfutter am Morgen und am Abend.

Heu sollte immer zur freien Verfügung stehen. Es ist wichtig das Heu regelmässig auszutauschen, da Giftpflanzen etc. von Kaninchen übriggelassen werden.

Frisches Wasser in einem schweren Keramiknapf sollte immer zur freien Verfügung stehen. Platzieren Sie den Napf erhöht damit er nicht so leicht verschmutzt. Trinkflaschen sind für Kaninchen ungeeignet.

 

Im Winter

Im Winter kann man auf gekauftes Grünfutter ausweichen. Abwechslung ist sehr wichtig. Füttern Sie täglich mind. 3-5 verschiedene Grünfuttersorten. Zur Verfütterung eignen sich die folgenden Grünsorten:

  • Salate (Frisée, Zuckerhut, Endivie, Chicorée, Radicchio…)
  • Kräuter (Peterli, Dill, Minze, Basilikum, Koriander…)
  • Blättriger Kohl (Grünkoh, Wirsing, Spitzkohl, Chinakohl…)
  • Gemüsegrün (Stangensellerie, Kohlrabiblätter, Karottengrün…)
  • Zweige

 

Vorsicht mit herkömmlichen Trockenfuttermischungen

Kaninchen sind Blattfresser. Trockenfutter wurde für die Zucht und Mast der Kaninchen entwickelt. Sie sollen möglichst schnell an Gewicht zulegen und nicht lange leben. Für unsere Hauskaninchen wünschen wir uns ein langes und gesundes Leben. Die meisten Trockenfutter basieren auf Getreide und anderen entweder ungeeigneten oder minderwertigen Zutaten für Kaninchen. Trockenfutter schädigt den gesamten Organismus der Tiere. Häufige folge Erkrankungen sind:

  • Verdauungsprobleme (Durchfall, Blähungen etc.)
  • Zahnerkrankungen (durch verminderte Zahnabnutzung etc.)
  • Blasengries

 

Beugen Sie vor. Ernähren Sie Ihre Kaninchen artgerecht mit frischem Grünfutter und beugen Sie so ernährungsbedingten Krankheiten und hohen Tierarztkosten vor.